New Deal. Get it fucking real!
1999 glaub ich, war das.London, wenn ich mich nicht irre. Schickes Hotel. Superdupa. Alles Fein.
Good Money. All in shape.
Niemand wollte glauben, dass sowas wie Napster etwas auslösen könnte, was uns Major-Fuzzis ruinieren könnte.
Ich frischgfangt tappe mich durch Major-Haie und entdecke das Buffet. Rede mit dem griechischen Vertriebs-Chef und einer Unmenge von anderen Mensch.
Barcelona, Tage später, das ich aus Interrail-Zeiten rucksackreisend erkundet kannte, war plötzlich eine andere Stadt geworden.
Man schläft nicht in den teuersten Zimmern eines Hotels, wenn man gerade verschwitzt und seltsam desorientiert seinen schweren Rucksack aus dem Zugwagon gekarrt hat.
Nun war ich in der anderen Welt. Was für eine Zeitreise.
Auch die Amis waren da. Die großen Bonzen, wo man schon aus der Entfernung sah, dass die Superstars der Leinwand lediglich Make-Up sind.
Und wir sitzen und wir reden. Man hört zu. All big business.
Und die haben alle keinen Tau, keine Ahnung, keinen Plan. Da ist sowas wie mp3. What the fuck?
Und jeder spürte: Da ist was im Unterholz. Im Dickicht.
Grosse Reden. Teilweise wirklich groß. Mein Schweizer Kollege spricht über Millionen von Napster-Usern, die nichts zahlen für Musik. Er ist fesch. Die Big Shots mustern ihn kritisch. Das Gesagte verhallt im Raum.
Ich, dumm. Keine Ahnung von dem Ganzen. Doch, doch. Ich merke, da brodelt etwas. No one knows anything. No: No one wants to know anything.
Why do I write this?
In genau diesen Jahren hat sich die Musik-Branche selbst ruiniert, weil sie die Zeichen der Zeit (Sign O The Times – PRINCE) nicht erkennen WOLLTE. WOLLTE, weil sie – die Branche – die Chance gehabt hätte, zu reagieren. Sie hätte mp3 als vorübergehend künftiges Format anerkennen können, anstatt es zu bekämpfen.
Der Rest ist traurige Geschichte. Millionen tote Arbeitsplätze. Eine ganze Industrie ruiniert. Übernahme der Leitfunktion im Musikbusiness durch Apple. Preisdiktion, Download, Streaming, BlaBlaBla...
Die allerletzten großen Musik-Kataloge werden in wenigen Jahren ausgewaidet sein. Das Urheberrecht kommt so und so nicht nach. End of Story.
DAS ist ein ROLE-MODEL, wie man es NICHT machen soll.
AND NOW THE BIG QUESTIONS:
WAS HAT DIE EU DARAUS GELERNT???
WAS HAT UNSERE NEUE NEW-DEAL-REGIERUNG DARAUS GELERNT???
WAS WIRD SICH ÄNDERN UND WANN???
IST DIESE ART VON DEMOKRATIE UND EFFEKTIVER REGIERUNG ÜBERHAUPT NOCH KOMPTIBEL MIT DER HEUTIGEN ZEIT?
Ich persönlich habe gelernt:
Österreich hat das unternehmerisch-feindlichste Klima, das ich je geschnuppert habe.
Einzel- und Kleinstunternehmer werden schickaniert bis zur Schmerzgrenze.
Die gewerbliche Sozialversicherung ist ein absoluter Horror.
Meinem Sohn würde ich nie aktiv raten, unternehmerisch selbständig zu werden.
Wer hier was aufbauen will und nicht klug vernetzt ist, ist verloren.
Es lohnt sich, parteipolitisch geschickt verwoben zu sein.
Handwerk hat goldenen Boden.
Aber die Ausbildung dazu ist nur vom Unternehmen abhängig.
Das Bildungssystem ist unter jedem Hund.
Die Kinderbeihilfe ändert sich alle paar Jahre. Keine Sau kennt sich auch. Ein absolutes Desaster.
Arbeitsplätze werden nur punktuell geschaffen, aber nicht strukturell.
Der elende Föderalismus ist nur mehr unerträglich.
NEW DEAL?
LERNEN SIE GESCHICHTE!