GOTTFRIED GFRERER & CHRIS GELBMANN and THE PRECIOUS - LIVE! - 2.6.2021 -RADIOKULTURHAUS GROSSER SAAL
JETZT ABER WIRKLICH !!!!
KOMMT ALLE !!!!
GOTTFRIED GFRERER
&
CHRIS GELBMANN and THE PRECIOUS
Live in concert!
RADIOKULTURHAUS
Mi. 02.
Juni 2021
19:30
Eintritt: EURO 20,--
VVK: https://radiokulturhaus.orf.at/artikel/676712/Gottfried-Gfrerer-Chris-Gelbmann-and-The-Precious
Dieses Konzert ist ein gerettetes Opfer der Corona-Pandemie,
wurde es doch viele Male verschoben und ehe es auf der Intensiv-Station landete,
findet es nun doch wie durch ein Wunder statt.
Weniger Wunder ist es, dass Gottfried Gfrerer und Chris
Gelbmann samt seinen „Precious“ ein Doppel-Konzert geben. Die beiden kennen und
schätzen einander seit vielen Jahren. Gottfried, der einmalige
Slide-Gitarren-Virtuose mit weltweiter Fan-Gemeinde und Chris Gelbmann, der
ewige Geheimtipp unter den heimischen Singer/Songwritern, sind einander auf
ihren musikalischen Wegen mehrmals begegnet.
Vereint sind sie in ihrer bedingungslosen Liebe zu ihrem
Musik-Machen und jeder auf seine Weise mit seiner Perfektion. Musik ist für
beide keine Aufgabe, sondern Hingabe. Gfrerer brilliert ganz alleine mit
unfassbarer Virtuosität und Konzentration auf die Feinheiten seiner (oft
selbstgebauten) Instrumente und Gelbmann schwelgt gerne in seinem Songwriting
und seiner hingebungsvollen Interpretation, am liebsten begleitet von Musikern,
die durch die Bank absolute Könner ihres Faches sind.
Das wird ein Abend für jene, die das Versinken in Live-Musik
schon lange vermisst haben und für jene, die Qualität am liebsten dort
genießen, wo sie entsteht: Live auf der Bühne. Nackt, strahlend, versunken und
liebend besessen von dem, was uns Menschen immer ausmachen sollte: Gefühle,
Intensität, Emotion und Können, Versuchen und Scheitern – und alles immer mit
Poesie abgesichert.
Einen Versuch ist es allemal wert, das Beste zu geben,
vorallem nach so langer Zeit. Please come and enjoy it!
Gottfried Gfrerer – vocals, national guitars
Chris Gelbmann – vocals, guitars, mouth harp
Martin Mader – keyboard
Franz J. Sauer – hammond organ
Rosi Dokalik – violin, mandolin
DeeDee Dokalik – horn
Andrea Fränzel – electric bass, double bass
Lenny Dickson – drums
GOTTFRIED GFRERER & CHRIS GELBMANN and THE PRECIOUS - LIVE! - RADIOKULTURHAUS - 19.11.2020
Liebe Freunde der Musik!
es war schon ein kleines Stück Arbeit und Dranbleiben, um ein Konzert im legendären RADIOKULTURHAUS aufzustellen.
Mein lieber, geschätzter Freund GOTTFRIED GFRERER, der wahrscheinlich beste Slide-Gitarrist Europas, dessen guter Ruf als Virtuose bis ins trump-verseuchte Amerika reicht, hat sich liebenswerter Weise begeistert gezeigt, gemeinsam ein Doppel-Konzert zu spielen.
Dass jetzt Corona... Und so... Ich will das nicht weiter ausführen...
Liebe Freunde! Wir brauchen EUCH, das Publikum, die Musikliebhaber, die Begeisterungsfähigen, die die unser Schöpfen und Schaffen wertschätzen, um unserer Passion und Profession auch weiterhin nachgehen zu können.
Also seid so lieb: Steckt den Kopf nicht in den Sand, sondern höchstens in den Pappnfetzn und kommet, höret und sehet! Wir werden unser bestes geben, damit wir gemeinsam einen wunderbaren Abend haben!
See you there!
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CHRIS GELBMANN w/ LENNY DICKSON - LIVE! - LOCAL, Wien
CHRIS GELBMANN w/
LENNY DICKSON
„UNREHEARSED“
LIVE in concert
Sa. 04.07.2020
LOCAL, 1190 Wien,
Heiligenstädterstr. 31
Einlass: 19:30
Konzert: 20:30
Zwei Musiker
treffen sich zu einem ungeprobten, spontanen Konzert mit viel Improvisation und
Spielfreude.
CHRIS GELBMANN
(vocals, electric guitar, acoustic guitar, mouth harp):
Geboren
in Wien. Singer/Songwriter, Lebenskünstler und Hobbybauer. Lebt und arbeitet im
nördlichen Waldviertel. Kooperationen mit André Heller, Edo Zanki, Gottfried
Gfrerer, u.a.m.
Veröffentlichte
bisher 3 Alben und arbeitet derzeit an neuen Songs und Liedern.
LENNY DICKSON
(drums, percussion):
Geboren in Südafrika. Seit 1984 in Österreich, spielte schon
vor Jahren für bekannte Größen der nationalen Musikszene (CD Produktionen und
live): Georg Danzer, Hansi Dujmic und Peter Cornelius, Karl Horak, Karl Ratzer,
Gandalf und vielen mehr. Spielt in diversen
Produktionen am Burgtheater, sowie
TV-, Kino- und Musicalproduktionen: Muttertag,
Hinterholz 8, Stadt der Engel
CHRIS GELBMANN & CO. / LIVE / 26.04.2019
Gelb.Gold.Mann!
Können Worte
etwas? Wenn dem so ist, wenn Worte etwas können, dann werden sie etwas bewegen.
Was das genau ist, weiß ich selbst noch nicht. Es ist ein schwieriges Unterfangen,
das zu erklären. Am Schluß jedenfalls, so hoffe ich, wird sich etwas ergeben.
Hat sich etwas ergeben. Sie wurden bewegt. Etwas zu tun. Etwas zu lassen. Etwas
zu spüren. Etwas zu erahnen. Etwas zu schreiben. Worte, nicht Wörter, können
etwas. Worte können das.
Es geht um
einen Mann, den Sie vielleicht kennen, wenn Sie in den letzten zwanzig Jahren
professionell mit Musik zu tun hatten in diesem Land. Es geht um Chris
Gelbmann. Sie erinnern sich an ihn? Er war lange weg. Im tiefsten Waldviertel.
Auf einem Bauernhof. Mit Schafen, Hunden, Katzen. Mit Kind und Kegel. Keine
Auszeit, sondern wahrscheinlich die intensivste, härteste, lehrreichste Zeit
seines Lebens. Chris Gelbmann hat sich zurückgezogen, Ende 2007. Zurückgezogen
wovon? Wovor? Warum? Das müssen Sie ihn selbst fragen. Jedenfalls hatte er
davor einen respektablen, ja glamourösen Job als Manager in der Musikbranche.
Major Business, mit allem Drum und dran. Er hat mit André Heller verhandelt und
Christina Stürmer beraten, er war auf Du und Du mit allen Licht- und
Schattengestalten der Szene. Es war nicht das, was er suchte. Aber auch etwas,
von dem er lange nicht lassen mochte.
Und da gab es
noch einen anderen Chris Gelbmann. Ein alter ego. Einen Künstler gleichen
Namens. Nicht, dass er Starruhm und -Rang erklommen hätte, aber dieser Künstler
– das, was man landläufig einen Singer/Songwriter nennt – erspielte sich
Respekt. Und Zuhörer. Er tut das seit 1985, als er gerade 13 Jahre alt war. Es
gab drei Alben zwischen 2004 und 2008, „The Pink Beast of Love“, „Milos And
More“ und „Songster“, alle veröffentlicht auf dem eigenen Label Buntspecht
(aber das ist wieder eine andere Geschichte). Besonderes letzteres ist mir in
Erinnerung geblieben: als streckenweise wütendes, dann wieder zärtliches,
jedenfalls denkwürdig vitales Dokument voll zitternder Dringlichkeit. Da tut
sich etwas auf, da kommt noch viel, dachte ich, dachten wir, aber dann – kam
nichts mehr. Ab und an ein Lebenszeichen aus dem nördlichsten Waldviertel. Ein
Telefonanruf. Ein Posting. Aber auch die wurden seltener.
Aber dass die
Musik Chris Gelbmann nicht loslassen würde, niemals, das war jedem klar, der
den Kerl auch nur ansatzweise kennt. Leicht machte (und macht) er es ja einem
oft nicht, ihn als Mensch und, mehr noch, als schöpferisches Mannsbild
wahrzunehmen, weil Vereinzelung, räumliche Distanz und selbstgewählte Isolation
der oberflächlichlichen Bequemheit
unserer Welt diamentral entgegenstehen. Und Chris Gelbmann ist, nun ja:
ein kantiger Charakter. Ein eigenwsinniger Kerl. Ein Verbindungsmann zu etwas,
das wir nur kennenlernen können, wenn wir selbst es wollen. Und Chris uns davon
erzählt.
Er erzählt uns
davon in Songs. Liedern, die er selbst schreibt, selbst arrangiert, selbst
singt. Er arbeite wieder an einem neuen Studioalbum, teilt er mit, und es
klingt so, als könne er selbst noch nicht ganz glauben. Davor noch kehrt er auf
die Bühne zurück. „Nach einem Gastauftritt bei
Matthias Kempf und Martin Mader im Schloss Drosendorf im Sommer 2018 hat mich
der Hafer gestochen“, schreibt er, „und ich habe beschlossen, wieder ein
Live-Konzert zu wagen.“ Und weiter: „Ich werde alte und auch neue Songs
spielen, aber auch ganz alte, die ich noch nie aufgenommen oder live gespielt
habe, und vielleicht die eine oder andere Cover-Version. Die Besetzung ist so
gewählt, dass ich auch ein bisserl Gas geben kann, aber es wird sicher ein eher
ruhigeres, intensives Konzert. Mehr weiß ich noch nicht, da ich erst am Tag vor
dem Gig mit der Band proben werde. Es wird also sicher auch spontan, weil wir
bewusst nicht überprobt sein werden, also Raum für Improvisationen existiert.
Ich lege viel Wert auf aktives Zusammenspiel mit dem Musikern durch Handzeichen
oder Augenkontakte etc. und dementsprechend sind die Musiker auch ausgewählt.“
Was
das genau wird, weiß ich selbst nicht. Noch nicht. So wie er. Ich weiß nur
eines: ich werde dort sein, am 26. April im „Local“ in Wien. Chris wird dort sein, mit der akustischen und der
elektrischen Gitarre, einem guten Mikrofon und einer Mundharmonika. Martin
Mader wird dort sein mit einem Keyboard, Andrea Fränzel mit einem elektrischen und
einem akustischen Bass. Lenny Dickson wird dort sein mit seinem Schlagzeug. Und
Roswitha Dokalik wird dort sein und Franz J. Sauer, erstere mit ihrer Violine,
letzterer mit seiner Orgel.
Werden Sie auch dort sein? Das hieße: es wird mehr erwartet,
als ein Konzert bloß anzukündigen. Ein Konzert unter hunderten, tausenden,
gewiss. Aber dann auch wieder nicht. Für Chris Gelbmann geht es um vieles. Um
alles, möglicherweise. Es ist die Rückkehr eines verlorenen Sohnes. In eine
Existenz, die nicht mehr real schien. In ein Leben, das nie aufhörte zu sein.
Und wirklicher, zwingender, glücklicher werden kann als alles, was war. Kann Musik
etwas? Wenn dem so ist, wenn Musik etwas kann, dann wird sie etwas bewegen. Was
das genau ist, weiß ich nicht. Noch nicht. Finden Sie Worte dafür, sie können etwas. Sie können das.
Walter Gröbchen
CHRIS
GELBMANN & CO.
LIVE IN
CONCERT
26.04.2019:
21:00h : LOCAL
Heiligenstädter Str. 31, 1190 Wien
CHRIS GELBMANN & CO.
LIVE IN CONCERT
26.04.2019
LOCAL
WIEN
LEISTUNG
Was ist es?
Was lehrt einem das schnelle Vergessen?
Wer lehrt einen das schnelle Vergessen?
Ist es gut, zu vergessen?
Leert es einen?
Ist man dann freier von schweren Gedanken?
Menschen, die ich kenne, schreiben von Menschen, die ich
nicht persönlich kenne, so, als ob sie sich geändert hätten.
Menschen, die ich zu kennen glaubte, glauben plötzlich an
ganz etwas anderes.
Der Wind dreht sich immer wieder.
Was ist es?
Der Wind oder das Wetter?
Wer gut im Sattel sitzt, hat noch lange nicht reiten
gelernt.
Und das schreibt einer, der Pferde überhaupt nicht leiden
kann.
Was ist das?
Dieses Klima im Land zwischen fröhlichem Frohlocken und
argwöhnischem Blick ums Eck.
Dieses schreckliche Nicht-Gesagte, diese betuliche
Permanenz.
Hier im Dorf habe ich keinerlei Bedenken. Man kennt mich,
ein Spinner war ich immer und was ich wähl ist jedem herzlich egal.
Ist es das?
Was ist das?
Die permanente Überforderung einer Leistungsgesellschaft,
die so nicht funktioniert?
„Diesel-Motoren neigen zur Selbstzerstörung“, teilte mir
mein Mechaniker mit, als der alte Opel einen Turbo-Schaden hatte. Ich fand die
Situation unangenehm, aber den Satz schön.
(Nichts gegen Diesel als Person, bitte.)
Was ist das?
Eine Zecke im Genick, die man nicht entdeckt?
Ein Kollateralschaden im Gefecht gegen den unbekannten
Feind?
Mein Sohn ist klüger: Er will das Unsichtbare essen.
Aber was machen mit dieser Klugheit, wenn man einer Armee
von Weltmachern gegenübersteht, die ihre Brutalität in schöngeformte Sätze zu
kleiden wissen, die sie dann auch noch wirksam über all das sprühen, was den
meisten wichtig ist?
Was tun mit Intuition und schwebender Intelligenz in einem
Klima, das von Leistung gepeinigt sich selbst überhitzt?
Was ist Leistung?
Einem gebrechlichen Menschen über die Straße helfen?
100 Tausend Euro im Jahr verdienen?
Morgens aufstehen, obwohl man 2 Jobs hat und kaum was
verdient?
Ein Kind großziehen?
Kind bleiben?
Etwas schaffen, an das nie jemand gedacht hat?
Was ist das?
Dieses unfassbar unkreative Klima, das in diesem Land hier
herrscht.
Ich will nicht, dass die Ärmsten sich schämen müssen.
Ich gönne den Besseren, dass sie glauben, es geschafft zu
haben.
Eine schöne Gesellschaft muss sich immer nach unten orientieren
und nach oben streben.
Sie muss ohne Selbstgefälligkeit dafür sorgen, dass es allen
immer so gut wie möglich geht.
Leistung war einmal ein schönes Wort.
Es ist zur Drohung verkommen.
Erich Krapfenbacher
Lieber Erich,
ich tu einfach so, als würdest Du noch leben, obwohl ich
weiß, dass das so nicht ist.
Die ganze Heulerei und Nachdenkerei bringt ja auch nichts.
Und nachdem Du die letzten langen Jahre unfassbar gelitten hast, war es für
Dich hoffentlich eine Erlösung.
Offensichtlich warst Du wichtig für viele Menschen. Hast
ihnen Chancen gegeben, Wege ermöglicht, Abzweigungen gezeigt, Verirrungen
verhindert, Hinweise gegeben, geführt, gelassen beobachtet, Musik gehört und
verstanden.
Als Nicht-Musiker Musik zu verstehen ist anders. Es ist
kindlicher, natürlicher, entspannter. Du hast das behalten und verinnerlicht
und nie aufgegeben, darin weiter zu forschen. Diese Forschung war wichtig für
alle, die andere Dinge gemacht haben. Du hast Ihnen gezeigt, dass sie sich
informieren müssen. Information war wichtig für dich. Du hast es geliebt,
informiert zu sein, lange bevor es so leicht wurde, wie es jetzt ist. Ist es
leicht?
Du hast Musik als Wunder verstanden. Als etwas, das andere
können und Du gerne hörst. Eine permanente Offenbarung, ein ewiges Lernen. Und
dann kamen die ganzen wunderbaren Magazine und Bücher, die ich alle gelesen und
aufgehoben habe. Auf meinem Häusl liegen noch immer UNCUT und MOJO MAGAZINE aus
dem Jahr 2008. Da kann man Stories und Interviews auch dreimal lesen, von einem
auch schon nicht mehr so lebendigen Lenny Cohen zB.
Ich bin ja völlig unbedarft in dieses dumme Musikbusiness
getorkelt. Ich wollte ja nur meine Schulden abbezahlen und dann wieder Musiker
sein. Nur das Leben ist anders. Als Chef warst Du mir imposant, aber ziemlich
unsympathisch. Du warst auf der Höhe Deines Erfolges und hast Dich mit
Schmeichlern umgeben. Man konnte auch noch richtig Geld machen damals und mit
EMI Austria hast Du vorgezeigt, wie das geht. Dort hab ich gelernt, richtig
gelernt. Da hast Du alles richtig gemacht. Vielleicht bist Du manchmal zu sehr
in die Arroganz abgeglitten, aber wenn man Dich näher kennt, weiß man, dass das
Launen sind. Waren.
Deine erste volle Aufmerksamkeit erlangte ich erst, als ich
gekündigt hatte. Das Angebot von UNIVERSAL war viel zu gut. Du warst nicht mein
Mentor. Das waren andere.
Dass wir uns dann Jahre später wieder treffen und eine sehr
bedeutsame Partnerschaft mit BUNTSPECHT eingehen, war und ist legendär. Dass
wir grandios scheiterten ebenso. Dieses Scheitern hat Dir tiefe Wunden
geschlagen, ich weiß das und es tut mir leid. Ich habe versucht, Dir zu
erklären, dass das überhaupt kein Thema sein sollte, dass sich die Zeiten
geändert haben, dass wir unser Möglichstes versucht haben, dass wir immer
ehrenhaft und redlich gehandelt haben, dass wir gute Musik ermöglicht haben. Das
alles hast Du verstanden, aber Erfolglosigkeit war für Dich ebenso wenig eine
Kategorie wie die Dankbarkeit der anderen.
Man wird leicht zerrieben zwischen den Mächten, die man
nicht beeinflussen kann. Du würdest Dich nie als Idealisten bezeichnen, da wäre
der Manager in Dir dagegen. Aber Du warst es ein Leben lang. So souverän, wie
Du Dich im Geschäftsleben bewegt hast, das beeindruckt mich noch immer. Dein
„Management by walk-around“ war nachhaltig. Und äusserst effektiv.
Zurückblickend ist es eine Unmöglichkeit, dass wir gemeinsam
BUNTSPECHT gemacht haben. Nein, lieber Freund, es war keine Dummheit. Es war
eine Herzensangelegenheit. Something to be done.
Diese wunderbar entspannten „Meetings“ bei mir in der
göttlichen Brühl oder bei einem schönen gemeinsamen Essen, die Autofahrten, wo
man sich auch besprechen kann, oder nur Musik hört, das war alles sehr
fruchtbar.
Nicht zu vergessen diese kleine feine Tour mit KEMPF als
Vorgruppe von Annette Louisan (richtig geschrieben? – scheiss drauf…), wo Du
Chauffeur, Roadie und Tourmanager in Personalunion warst, und das perfekt und
glücklich. What a great time!
Du wusstest immer, dass Du nicht lange leben wirst. Ich
glaube, Dein 50er hat Dich selber überrascht.
Was kann man einem schwerkranken Menschen als Hoffnung
geben?
Aber Du hast alles mit bewundernswerter Contenance ertragen.
Ich könnte das sicher nicht.
Als ich/wir schwere Zeiten hatten, warst Du immer zur
Stelle. Dabei ging es Dir damals gar nicht mehr gut.
Ich werde das mein Leben lang nicht vergessen.
Was bleibt?
Die Erinnerung an einen der besten Menschen, den ich je
kennengelernt habe.
Eine Perfektion, die durchaus mit Fehlern ausgestattet war,
aber nie dumm, grob oder sinnlos.
Ich kannte Dich nie, lieber Erich. Aber ich habe Dich lieben
gelernt. Und in meinem Herzen wirst Du immer sein.
Chris Gelbmann