Mittwoch, Oktober 25, 2006

kurzer Exkurs übers "hackeln"

Ich möchte an dieser Stelle mit einem weit verbreiteten Irrtum aufräumen, quasi aus aktuellem Anlass: Ich hackle nicht nichts (für die hochdeutschen LeserInnen unter meinen LeserInnen: "hackeln" ist das Wienerische Wort für "arbeiten"). Es passiert mir nämlich in letzter Zeit vermehrt, daß ich Leute treffe oder mit ihnen telefoniere und wenn ich deren Frage nach meinem Befinden mit "gut, danke." beantworte (was nicht immer der Wahrheit, sondern mehr einem höflichen Ritual entspricht), kommt dann circa sowas zur Antwort: "Naja, kein Wunder, Du hackelst ja auch nix." Das ist völliger Blödsinn. Ich arbeite sehr viel und vorallem ständig. Ja, es stimmt, daß ich dabei unter anderem auch spazieren bin oder in der Badewanne liege, sehr wohl sitze ich aber auch in meiner zum Büro umgebauten Garage (die im Winter nie mehr als 15 Grad hat, nur nebenbei bemerkt - also kein komfortables Büro, das die meisten von Euch sicher haben) und meinen Job mache, den Büro-Job eines selbständigen Label-Betreibers und Musikers, der nun mal auch so banale Dinge machen muss wie Rechnungen schreiben (selten), Rechnungen zahlen (häufig), e-mailen, kommunizieren, "checken", telefonieren, bla bla bla... Es ist nämlich nicht das schnöde Leben des Künstlers und Lebemenschen, wie man es vielleicht aus Antel- oder mittelmässigen Hollywood-Filmen kennt, das ich führe, sondern das eines hart an seiner Zukunft arbeitenden Menschen mit vielleicht nicht ganz so einfach zu erreichenden Zielsetzungen. Auch bin ich nicht nur Idealist, der einer nicht zu erreichenden Vision hinterherrennt, sondern schlicht und einfach ein Kleinstunternehmer, der in einer äusserst harten Branche zu überleben versucht.
So, nun ist das auch geschrieben. Es war mir wirklich ein Bedürfnis.