Dienstag, Jänner 09, 2007

wie link muss man sein?

Ich bin durchwegs ein sehr politischer Mensch und hab mich deshalb bisher auch immer aus Parteipolitik rausgehalten.
Aber jetzt bin ich so grantig, daß ich meinen Blog hier quasi mißbrauchen muss.
Das Jahr 2007 fangt echt schlecht an. Is this a bad joke? Oder nennt man das heutzutage Regierungsbildung? Ich weiss schon (und ich bin auch nicht mehr so naiv und jugendlich und ach was auch immer...), daß man - gerade in der Politik der Mächtigen - Kompromisse machen muss... - aber bitte muss der so stinken?
Und ich war auch nie so naiv, zu glauben, daß der Herr G. (nicht ich!) wirklich an Charisma gewinnen kann, nur weil er halt ein paar mehr Stimmen bekommen hat oder weil er so schön schwitzt beim Wandern (und auch sonst). Ja, und dann waren ja tatsächlich eine Menge Menschen, die das dann auch toll fanden, daß so ein Mensch eine Wahl gewinnen kann. Aber muss man wirklich stillos, inhaltsleer, hinterrücks, alle Versprechen brechend und einfach nur machtgeil sein, um heutzutage an die Kanzlerschaft zu kommen oder war das schon immer so und ich war früher tatsächlich nur zu wenig scharf beobachtend?
Man sagt dem Herrn G. ja auch nach, er sei überaus intelligent. Mag sein. Umso mehr ist es ärgerlich, daß er seine Intelligenz offensichtlich nicht einsetzen kann, um seine Ziele durchzusetzen. Und seine Versprechen. Und so ein Mensch ist Kanzler (wieder mal so einer). Wodurch unterscheidet er sich von seinem Erzfeind? Lediglich durch fehlendes politisches Geschick, das ihm wohl fehlt (und dem Noch-Kanzler offenbar noch immer gegeben ist).
Wie link muss man sein, um an die Macht zu kommen? Und welche Ideale hat man heutzutage noch als Linker?
Gar keine.
So wie alle anderen.
Da wird man ja sogar als Künstler mit langen Hippie-Haaren bürgerlich.
Die Gewerkschaft runiniert.
Die Versprechen nicht einmal im ersten Anlauf versucht zu halten.
Zu den Arbeitern und der sogenannten "Basis" null Draht.
Peinliche Jungspunde an Schlüsselstellen (jetzt wollte ich schon "Schüsselstellen" schreiben) setzen und als einziges wirkliches Personalargument eine rotgekleidete Landeshauptfrau, die wahrscheinlich (und verständlicherweise) wieder froh ist, wenn sie zurück in die Provinz darf. Das sind die Linken von heute. Peinlich. Eine Bankrotterklärung an die sogenannte Sozialdemokratie.
Ich würde irgendwie doch gerne mit meiner e-card zum Arzt gehen und mir meinen allerletzten politischen Glauben lobotomieren lassen (und hoffen, daß meine private Krankenversicherung das zahlt - die SVA tut das sicher nicht in dieser angeblich gar nicht existierende Zweiklassengesellschaft, gegen die die sogenannte Linke genau eines tut: Nix. (Ich nenne sie "Linke" (und meine das anders (bzw. genau so))). Dann würde ich mich besser fühlen.
Gottseidank hab ich diesmal die Roten nicht gewählt.
Shame on you all, you disgusting fuckers.